Mitten im australischen Outback befindet sich der Ayers Rock beziehungsweise Uluru. Der rote Berg ist nicht nur ein Naturwunder, sondern gilt den Aborigines seit jeher auch als mystisches Heiligtum.
Seit 1985 gehört der Berg im steppenartigen australischen Northern Territory rund 340 Kilometer südwestlich von Alice Springs wieder den lokalen Aborigines, die schon seit mehr als 10.000 Jahren in seiner direkten Umgebung leben. Und er hat auch wieder seinen ihm von den Anangu verliehenen ursprünglichen Namen Uluru (Schatten spendender Berg) angenommen. Jahrelang war er weltweit nur als Ayers Rock bekannt, weil das einzigartige Naturwunder aus Arkose, einem dem Sandstein ähnlichen Sediment, besteht. Benannt wurde er vom englischen Naturforscher William Gosse 1873 nach dem damaligen australischen Premierminister Henry Ayers.
Der Uluru ist kein Monolith, wie häufig behauptet wird, sondern Teil einer unterirdischen, schätzungsweise 550 Millionen Jahre alten Felsformation, die infolge von Erosion hier aus der Erdoberfläche herausragt. Er ist etwa drei Kilometer lang, bis zu zwei Kilometer breit und erhebt sich 348 Meter über dem Outback. Wer den Uluru umrunden möchte, muss eine Strecke von etwa neun Kilometern zurücklegen. Neben seinem sichtbaren Teil soll er sich unter der Erde noch bis zu sechs Kilometer in die Tiefe ausbreiten. Seine berühmte Rotfärbung verdankt der Uluru einem hohen Eisenanteil, je nach Lichteinfall können sich die Rottöne aber auch Richtung Braun, Grau, Lila oder leuchtend Violett verändern. Gemeinsam mit den rund 35 Kilometer entfernten 36 Bergkuppeln der Kata Tjuta bildet der Uluru die Hauptattraktion eines 1.326 Quadratkilometer großen Nationalparks, der von der Unesco als Weltnatur- und Kulturerbe geführt wird.
In der Anangu-Kultur wird der Uluru als heiliger Berg verehrt und mit einer sehr speziellen Schöpfungsgeschichte in Verbindung gebracht, bei der eine Regenbogenschlange eine zentrale Rolle spielt. Auch gilt er als Kreuzungspunkt mystischer Traumpfade. Deshalb wurden auch einige Regeln aufgestellt, an die sich Besucher halten sollten. So ist beispielsweise das Mitnehmen von Sand oder Steinen ein Sakrileg.